IDG-Bericht: Serverräume polnischer Unternehmen sind schlecht gesichert. Die Nachfrage nach externen IT-Dienstleistungen steigt

Sicherheit ist einer der ausschlaggebenden Gründe für Unternehmen, externe Rechenzentren in Anspruch zu nehmen und in ein hybrides Modell der IT-Infrastrukturverwaltung zu investieren. Dies ergab eine aktuelle IDG-Umfrage vom Oktober 2022, in der die Ansichten polnischer Unternehmen zur IT-Infrastrukturverwaltung sowie zur Datenspeicherung und ‑verarbeitung einer Analyse unterzogen worden sind.

Wenn sich Unternehmen ausschließlich auf ihre eigenen IT-Ressourcen verlassen würden, hätten sie Schwierigkeiten, ihre Geschäftskontinuität zu gewährleisten. Es sieht nämlich so aus, dass ein großer Teil der firmeneigenen Serverräume nicht über ausreichende, oft sogar über nur rudimentäre technische Sicherheitsvorkehrungen verfügt, die ihnen im Falle eines Störfalls oder eines Stromausfalls dazu da sind, einen ununterbrochenen Zugriff auf die Systeme zu ermöglichen.  67 % der Befragten sehen den Bedarf an mehr Sicherheit als ihre größte Herausforderung an. Dies ist einer der Gründe, warum Unternehmen in Polen in zunehmendem Maße auf externe Dienstleistungen zurückgreifen und ein hybrides Modell der IT-Infrastrukturverwaltung nutzen.

Diese Zahlen geben Anlass zur Sorge

Die Ergebnisse der Umfrage machen es mehr als deutlich: Ausfallzeiten des firmeninternen Serverraums können bei einem Großteil der untersuchten Unternehmen vorkommen. Nur 35 Prozent der von IDG im Jahr 2022 befragten IT-Entscheidungsträger in polnischen Unternehmen gaben an, dass ihr Unternehmen über ein Notstromversorgungssystem in Form von Stromgeneratoren verfügt. Interessanterweise trifft dies auch auf größere Organisationen zu, die sich der Risiken bewusst sind. 61 Prozent der Großunternehmen und 71 Prozent der mittelgroßen Organisationen räumen ein, dass sie über keine Generatoren verfügen. Die überwiegende Mehrheit der Unternehmen, nämlich 85 Prozent, nutzt eine sehr einfache USV, mit der es erreicht werden kann, eine stabile Notstromversorgung von wenigen Minuten bis zu einigen Stunden zu gewährleisten.

„Dabei handelt es sich um viel zu schwache Sicherheitsvorkehrungen, insbesondere in einer Situation, in der Unternehmen nicht nur auf gewöhnliche Ausfälle des Stromnetzes vorbereitet sein müssen, sondern auch auf Energiekrisen, einschließlich eines Stromausfalls von weit größerem Ausmaß. Der Gradmesser für die Sicherung der Geschäftskontinuität sollten diejenigen Standards sein, die von spezialisierten Rechenzentren gesetzt werden, welche in der Lage sind, notfalls wochenlang mit Notstrom zu arbeiten“, unterstreicht Wojciech Stramski, CEO von Beyond.pl, Betreiber von Rechenzentren der Stufe Rated 4, der in diesem Bereich also das höchste Sicherheitsniveau in Polen und der gesamten Region aufweist, was durch die unabhängige Organisation ANSI/TIA-942 bestätigt wird.

Es hat sich bewährt, zwei oder mehr primäre Stromversorgungswege zum Rechenzentrum zu führen. Eine solche Lösungsarchitektur kann sich nur allerdings nur jedes vierte selbst der großen Unternehmen oder Konzernen auf dem polnischen Markt leisten. Die Untersuchung hat aufgezeigt, dass die Unternehmen auch bei modernen Brandmelde- und Brandbekämpfungssystemen noch viel Bedarf an Verbesserungen haben. Nur 36 Prozent der befragten Unternehmen verfügen über solche Schutzmaßnahmen.

Hybrid, aber was denn genau?

Der IDG-Bericht zeigt auf, dass in Polen bei Unternehmen firmeneigene Serverräume zwar immer noch die beliebteste Art der Datenspeicherung und ‑verarbeitung sind (75 Prozent der Befragten), dass aber ein Wandel bei dieser Einstellung zu beobachten ist. Immerhin 54 Prozent der Befragten entscheiden sich für eine Migration zum Cloud Computing, jedes dritte Unternehmen greift auf Colocation-Services oder dedizierte Infrastruktur zurück.

Der Hauptgrund für Unternehmen, vom klassischen On-Premise-Modell auf ein hybrides Modell umzusteigen, liegt vor allem in der höheren Sicherheit und Verfügbarkeit der Dienste begründet, die durch externe Rechenzentren gewährleistet werden. Diese Aspekte wurden von 69 Prozent der befragten Unternehmen genannt, die eigene Serverräume unterhalten, sowie von 60 Prozent bzw. 52 Prozent der Unternehmen, die Colocation bzw. Cloud Computing nutzen. Weitere wichtige Kriterien für die Unternehmen waren Skalierbarkeit und Wachstum (32 Prozent), Zugang zu den neuesten Technologien (29 Prozent) und die Einhaltung von Branchenvorschriften und Gesetzen (26 Prozent).

„In der Umfrage verwiesen 90 Prozent der Unternehmen ausdrücklich auf hybride Infrastrukturen als den Weg in die Zukunft, wenn es um die Wartung der IT-Infrastruktur geht. Diese These wird durch unsere Beobachtungen und Erfahrungen bestätigt. Als Rechenzentrumsbetreiber mit den höchsten Sicherheitsstandards in diesem Teil Europas und als Anbieter verschiedener Cloud-Modelle unterstützen und betreuen wir viele hybride Umgebungen in komplexem Umfang. Der Prozentsatz an Unternehmen, die die Wartung ihrer IT-Infrastruktur diversifizieren, ist in den letzten Jahren stetig gestiegen, wobei sich dieser Trend fortsetzen wird“, erklärt Wojciech Stramski von Beyond.pl.

Aus der Untersuchung geht hervor, dass in erster Linie große Unternehmen und Konzerne an externen Dienstleistungen interessiert sind. Der Anteil der mittleren Unternehmen, die diese Dienste in Anspruch nehmen, ist mit 21 % gegenüber 35 % geringer.

61 Prozent aller befragten IT-Entscheidungsträger sehen Colocation oder dedizierte Infrastruktur (Anmietung von IT-Geräten in einem Rechenzentrum) als Teil des Aufbaus eines hybriden IT-Wartungsmodells. Bei den großen Unternehmen und Konzernen ist dieser Prozentsatz sogar noch höher und liegt bei 74 %. Unter den Vertretern der IT-Teams der größten polnischen Unternehmen und Konzerne, die an der Befragung teilnahmen, überwiegt die Ansicht, dass hybride Modelle der IT-Infrastrukturwartung am besten in einer Kombination aus On-Premise- (eigener Serverraum), Off-Premise- (Colocation von IT-Ressourcen in einem professionellen Rechenzentrum) und Public-Cloud-Modellen aufgebaut sind. Die Kombination dieser drei Modelle in einer einzigen Infrastruktur wurde von 35 % der Befragten angesprochen, wobei der Prozentsatz bei den größten Unternehmen 40 % erreichte.

Das derzeit von den befragten Unternehmen genutzte Datenverarbeitungsmodell, die bereits heute Colocation- oder dedizierte Infrastrukturen nutzen, entwickelt sich hin in Richtung eines hybriden IT-Infrastrukturwartungsmodells, wie 90 Prozent der Antworten zeigen. Diese Gruppe von Unternehmen scheint mit den derzeit verwendeten Lösungen zufrieden zu sein. Andererseits wollen sie sich nicht auf ein einziges Datenverarbeitungsmodell beschränken. 67 Prozent der größten Unternehmen in Polen sind der Meinung, dass eine solche Architektur am besten in Kombination mit einem lokalen Rechenzentrum und einer öffentlichen Cloud umgesetzt werden sollte.

Eine grüne Zukunft

Die IDG-Studie zeigt einen weiteren wichtigen Trend auf. Es sind nicht nur die Fragen der Sicherheit und Skalierbarkeit, die über die Investition in ein hybrides IT-Infrastrukturmanagementmodell entscheiden. Von entscheidender Bedeutung sind darüber hinaus nämlich auch kosten- und umweltspezifische Aspekte. 61 Prozent der Befragten nannten die steigenden Kosten für den Unterhalt und die ggfs. erforderliche Aufrüstung des eigenen Rechenzentrums als wichtigen Grund, IT-Ressourcen in einem professionellen Rechenzentrum (Colocation) oder in der Cloud zu betreiben. Die Kosten, die den Rechenzentren für die Aufrüstung und Instandhaltung der Anlagen entstehen, werden hingegen optimiert und anteilig von ihren Kunden getragen. 49 Prozent der Befragten gaben an, dass die Auslagerung von Daten und Anwendungen zu einer Senkung der Betriebskosten geführt hat, da weniger Energie verbraucht worden ist. Interessanterweise wiesen 36 Prozent der Unternehmen darauf hin, dass ihre Partnerschaft mit einem Rechenzentrum es ihnen ermöglicht hat, auch mehr Energie aus grünen Quellen zu nutzen.

Unternehmen, die bereits heute Colocationdienste nutzen, gaben am ehesten eine Verringerung des durch die Unternehmensinfrastruktur verursachten CO2-Fußabdrucks (50 %) und eine stärkere Nutzung umweltfreundlicher Energiequellen (43 %) an, während Unternehmen, die dies nicht tun, die Möglichkeit zur Verringerung des Energieverbrauchs (53 %) und eine Außerbetriebnahme von Alt‑ zugunsten von effizienteren Geräten (41 %) hervorhoben.

„Ein Digitalisierungsprozess, der verantwortungslos abläuft und die Grundsätze der Nachhaltigkeit ignoriert, kann auch zu einem verantwortungslosen Anstieg des Ressourcenverbrauchs führen, insbesondere im Hinblick auf den Stromverbrauch. Der Einsatz moderner Technologien wie 5G, IoT, KI oder maschinelles Lernen und die Zusammenarbeit mit bewährten und effizient agierenden Partnern unter Verwendung modernster Produkt- und Softwarelösungen ermöglicht es, den Energieverbrauch und die Nachhaltigkeit zu optimieren. Auch der Druck zu einem verantwortungsvollen Umweltmanagement wächst – nicht nur durch Nichtregierungsorganisationen, sondern vor allem durch die von der Europäischen Union verabschiedeten Vorschriften in diesem Bereich. Indem sie die Wartung ihrer IT-Ressourcen in Rechenzentren verlagern, die ausschließlich mit Ökostrom betrieben werden, verringern die Unternehmen den CO2-Fußabdruck ihrer IT-Infrastruktur und leisten einen Beitrag zur grünen Transformation“, kommentiert Wojciech Stramski, CEO von Beyond.pl.

Die von der IDG, Beyond.pl und HPE durchgeführte Umfrage zielte darauf ab, die Präferenzen von und Herausforderungen für polnische Unternehmen in Bezug auf ihr Datenpflegemodell zu ermitteln. Die Studie basiert auf einer Analyse der Antworten von mehr als 100 IT-Fachleuten (Manager, Direktoren und CIOs), die Unternehmen aus verschiedenen Wirtschaftszweigen vertreten. Industrie-, Fertigungs- und Bergbauunternehmen waren am stärksten vertreten (25 %). Auch Unternehmen aus den Bereichen Finanzen, Banken und Versicherungen, FMCG, Handel und Vertrieb sowie dem Versorgungssektor im Allgemeinen nahmen an der Umfrage teil. Ebenso wurden Vertreter des Gesundheitswesens, der pharmazeutischen Industrie und weiterer Wirtschaftszweige zur Teilnahme an der Umfrage eingeladen. 62 Prozent der Befragten repräsentierten große Unternehmen und Konzerne.

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